Ittenbach ist ein Stadtteil von Königswinter am Rande des Siebengebirges. Der Ort ist ein anerkannter Erholungs- und Fremdenverkehrsort und wird in der Region auch „Öttemich“ genannt.
Ittenbach wird 922 n. Chr. erstmals in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Hermann I. erwähnt, die den Nonnen von Gerresheim den Besitz eines Gutes in „Idubag“ bestätigt.
1320 ist dann die Schreibweise „Yttenbag“ belegt. Bis 1806 gehört Ittenbach zum kurkölnischen Amt Wolkenburg, kam nach der Bildung des Reichsbundes zum Großherzogtum Berg und gehörte zum Kanton Königswinter im Département Rhein. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung im Jahre 1969 entstand die Stadt Königswinter mit dem Stadtteil Ittenbach.
Von den heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen zum Ende des 2. Weltkrieges zeugt der 1946 angelegte und 1951 eingeweihte größte Soldatenfriedhof in Nordrhein-Westfalen in der Logebachstraße.
Ittenbach hat mit Einschluss der Ortsteile Gräfenhohn, Hüscheid, Margarethenhöhe und Döttscheid 3.845 Einwohner in 2.189 Haushalten (Stand: 30.09.2019). Die Wohngebiete liegen zwischen 200 und 300 Metern über dem Meeresspiegel. Höchste Erhebung ist der westlich von Ittenbach liegende „Große Ölberg“ mit 461 Metern. Durchquert wird der Ort vom oberhalb entspringenden „Rottbach“ , der über den Lützbach dem Pleisbach zufließt. Das am höchsten gelegene Wohngebiet der Stadt Königswinter liegt am Hang des Lohrbergs und wird „Lahr“ genannt. Die durch Ittenbach verlaufende Landstraße 331 überquert an ihrem höchsten Punkt (320 m) den Ortsteil Margarethenhöhe.
Durch die Lage am Rande des Siebengebirges mit dem Naturschutzgebiet und der damit verbundenen guten Luft war Ittenbach schon zu Zeiten der Rheinromantik im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsgebiet mit einer Reihe von Gaststätten und Hotels gewesen. Heute spielt der Tourismus nicht mehr die zentrale Rolle, der Ort ist mit der Nähe zu Bonn und Köln als ausgezeichnetes Wohngebiet beliebt.
Einen verkehrsgünstigen Standort hat Ittenbach mit der Anschlussstelle Siebengebirge der BAB 3, eine Buslinie verbindet den Ort mit dem ICE-Bahnhof in Siegburg, eine weitere Linie führt nach Königswinter an die Stadtbahnlinie 66 und an die Fähre nach Bonn-Bad Godesberg.
Das steigende Verkehrsaufkommen belastet des Stadtteil in starkem Maße. Eine Bürgerinitiative befürwortet die Wiederaufnahme des 2003 aus dem Bundesverkehrs-wegeplan gestrichenen Ennertaufstiegs. Eine neu zu planende Trassenführung mit erweiterter Tunnellösung für dieses Projekts wird unter der Bezeichnung „B56n“ angestrebt.
Zu den bedeutendsten Bauwerken gehören die katholische Kirche „Zur Schmerzhaften Mutter“, ein Saalbau aus Trachyt, der im Jahre 1833 entstand mit Anbau des Westturms in 1894 sowie Erweiterungen in 1953 (Vorbau) und 1969/70 (Querhaus und Chor), die Gastwirtschaft „Margarethenkreuz“ und das ehemalige Hotel „Margarethenhof“ auf der „Margarethenhöhe“. Benannt ist der Ort nach dem dort aufgestellten Margarethenkreuz, das 1641 von Ittenbacher Bürger als Wegekreuz des Bittweges zur Wallfahrtskapelle auf dem Petersberg gestiftet wurde.
Eine Metallskulptur schmückt den Kreisel an der A3 (Auffahrt Richtung Frankfurt). Sieben in einem Sockel eingelassene Bögen aus Stahl sollen Besucher willkommen heißen. Sie stehen unreglemäßig ineinander, um die anmutige Symetrie des Siebengebirges widerzuspiegeln. So beschreiben die Künstler Kurt Volkert und Wolfgang Saalmann ihr Werk Tor zum Siebengebirge.
Namhafte Persönlichkeiten leben bzw. lebten in Ittenbach:
Josef Müller – Volkskundler und Herausgeber des Rheinischen
Wörterbuches
Bernhard Stasiewski – Professor für Neuere und Neuste Kirchengeschichte und Kirchengeschichte Osteuropas, katholischer Priester und Seelsorger
Alf Marholm – Theater- und Filmschauspieler
Reinhard Selten – Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften
Matthias Ponnier – Theater- und Filmschauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher
Ralf Schmitz – Comedian
Frank Appel – Vorstandsvorsitzender Deutsche Post AG